Workation im Camper: Mein Erfahrungsbericht zwischen Laptop, Hund und Meeresrauschen
Diesen Sommer habe ich mir einen lang gehegten Traum erfüllt: Arbeiten von unterwegs – mitten in der Natur, mit meinem Camper als mobiles Büro. In diesem Beitrag teile ich meine Erfahrungen, Herausforderungen und Learnings aus meiner ersten Workation auf vier Rädern.
Möglich wurde dieses Abenteuer durch zwei entscheidende Faktoren: Zum einen durften meine Partnerin und ich einen grossartigen Van umbauen, der nicht nur wohnlich, sondern auch arbeitsfreundlich eingerichtet wurde. Zum anderen erlaubten es unsere aktuellen Mandate, vollständig remote zu arbeiten.
Die Entscheidung war schnell gefällt: Badehose, Hund, Laptop eingepackt und los ging’s!
Herausforderungen: Internet, Geräusche und Hitze
Eine der grössten Herausforderungen war, wenig überraschend, die Internetverbindung. In meinem Beruf sind Online-Meetings mit Kund:innen essenziell und die Qualität meiner Arbeit sollte selbstverständlich nicht unter der Reisetätigkeit leiden.
Ich habe daher im Vorfeld recherchiert, wo es gute Netzabdeckung gibt, und wir blieben meist mehrere Tage an Orten mit stabiler 5G-Verbindung. Satelliteninternet wäre eine Option gewesen, hätte mich nicht der CEO des einzigen bezahlbaren Anbieters durch seine politischen Eskapaden zum Boykott seines Produkts bewegt.
Ein weiteres Thema: Die Temperaturen. Bereits ab 25 Grad Aussentemperatur wird es im Van schnell unangenehm heiss. Draussen zu arbeiten war wegen unkontrollierbarer Umgebungsgeräusche nicht immer möglich. Zum Glück hatten wir – ursprünglich für unseren Hund Jimmy – eine Klimaanlage eingebaut. So sassen wir an heissen Tagen gemeinsam in unserer kleinen Kühlbox: Jimmy döste, ich arbeitete.
Die Sonnenseiten: Natur, Perspektivwechsel und kreative Energie
Trotz aller Herausforderungen hatte die Workation viele positive Seiten. Das Leben in der Natur, spontane Ortswechsel und die Freiheit, den Tag flexibel zu gestalten, haben mir neue Energie und kreative Impulse gegeben. Nach einem Sprung ins Meer in der Mittagspause ging es oft mit frischem Kopf zurück an die Arbeit.
Besonders hilfreich war die Distanz zum Alltag: Ohne Ablenkungen konnte ich mich intensiv auf konzeptionelle Arbeiten konzentrieren, was mir einen regelrechten Produktivitätsschub verlieh.
Ein weiterer Vorteil: Wir konnten eine deutlich längere Strecke zurücklegen, als es mit unseren verfügbaren Urlaubstagen möglich gewesen wäre. Nach der Workation machten wir frei und waren bereits am Meer angekommen.
Arbeiten im Van – mit Vorbereitung ein Gewinn
Mein Fazit fällt positiv aus: Mit der richtigen Vorbereitung kann das Arbeiten im Camper eine bereichernde Erfahrung sein. Es braucht Planung, Flexibilität und ein bisschen Technikaffinität – aber der Perspektivenwechsel lohnt sich.
Langfristig weiss ich jedoch auch die Vorzüge eines klimatisierten Büros mit grossem Bildschirm, Highspeed-Internet und ergonomischem Stuhl wieder zu schätzen. Doch für eine begrenzte Zeit war diese Workation ein echtes Highlight.